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Rinderwahn – nicht nur bei Tieren bekannt.
Ursprünglich war der Rinderwahn, kurz BSE genannt, eine Krankheit die überwiegend in großen Tierbeständen, aber auch der Natur aufgetreten ist. Erst seit Entwicklung der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit stellt BSE auch eine Gefahr für den Menschen dar. Die Gefahr, dass ein Mensch sich mit dieser Krankheit infiziert ist sehr gering, die Lebensmittelkontrollen in Deutschland sind strenger als in weiten Teilen der Welt. Die Ansteckung mit Rinderwahn erfolgt bei mehr als 99 Prozent aller Infizierten durch den Konsum von verseuchtem Rindfleisch, einige Menschen haben sich im Ausland mit dem Erreger infiziert. Es gibt noch eine weitere Form der sogenannten Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, diese tritt allerdings spontan auf, die Ursachen dafür werden in den Genen der betroffenen Personen vermutet.
Ansteckung von Mensch zu Mensch nur bedingt möglich.
Rinderwahn wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen, nur eine indirekte Übertragung ist möglich. Von einer sogenannten iatrogenen Übertragung wird gesprochen, wenn eine Person infiziertes Gewebe eines anderen Menschen transplantiert bekam. Ansteckungswege wie Tröpfchen- oder Kontaktinfektion sind beim Rinderwahn ausgeschlossen, lediglich der Konsum des befallenen Fleisches stellt ein hohes Erkrankungsrisiko dar. Kommt es in einem Rinderbestand zum Nachweis des Rinderwahns, werden die Tiere getötet, diese Sicherheitsmaßnahme soll der Verbreitung unter den Tieren vorbeugen. Rindfleisch im deutschen Handel wird streng kontrolliert, die Gefahr verseuchtes Fleisch zu konsumieren ist fast nicht vorhanden. Bei Reisen in ärmere Länder mit schlechten, hygienischen Bedingungen ist die Gefahr deutlich höher, hier sollte zum Schutz vor einer Ansteckung auf Rindfleisch nach Möglichkeit verzichtet werden.
Inkubationszeit bei Rinderwahn kann mehrere Jahre betragen.
Der Rinderwahn gehört zu den Erkrankungen die teilweise erst 10 Jahre nach der eigentlichen Ansteckung ausbrechen. Die ersten Symptome sind sehr unspezifisch, es ist schwer eine genaue Diagnose zu stellen. Derzeit bemühen sich Wissenschaftler um die Entwicklung eines Bluttests, welcher in der Lage sein soll, den Erreger nachzuweisen. Rinderwahn wird durch Prionen ausgelöst, bei den meisten Erkrankten gibt es heute schon die Möglichkeit Prionen im Gewebe nachzuweisen. Bei infizierten Rindern kann die Diagnose durch eine Untersuchung des Hirngewebes gestellt werden, dies ist jedoch erst beim toten Tier möglich. Beim Menschen wird in der Regel ein Teil des Mandelgewebes entnommen, da sich hier Prionen ansammeln können, welche mit Hilfe einer Laboruntersuchung dann nachgewiesen werden können. Derzeit gibt es kein Heilmittel für Rinderwahn, nach dem Ausbruch der Erkrankung versterben die Patienten in der Regel binnen weniger Monate an Atemlähmung oder Lungenentzündung.
Erste Symptome meist psychischer Natur.
Beim Rinderwahn wird das Hirngewebe zerstört, es wird daher auch von einer schwammartigen Hirnerkrankung gesprochen. Die ersten Symptome lassen viele Patienten und ihre Ärzte zunächst auf eine psychiatrische Erkrankung schließen, häufig kommt es zu depressiven Verstimmungen, Ängsten und Halluzinationen. Erst im Verlauf der Erkrankung werden auch die weiteren Hirnareale befallen und die Betroffenen verlieren nach und nach ihre motorischen Fähigkeiten. Klassisch für Rinderwahn ist eine ausgeprägte Demenz im Spätstadium der Erkrankung, gleichzeitig kommt es zu einer fortschreitenden Lähmung des Körpers. Die meisten Patienten versterben innerhalb der ersten sechs Monate nach Ausbruch der Krankheit, Todesursache sind oftmals Lungenentzündungen oder eine Atemlähmung. Durch die gravierenden, körperlichen sowie psychischen Symptome sind Personen mit Rinderwahn schon im relativ frühen Stadium nicht mehr fähig Nahrung aufzunehmen, daher muss eine Magensonde gelegt werden.