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Keine wirksamen Medikamente gegen Rinderwahn auf dem Markt.
Die Übertragung des Rinderwahns auf den Menschen war für die Forschung ein großer Schreck, da es bislang kein Medikament gibt, welches in der Lage ist die Krankheit zu heilen. Wird die Diagnose BSE gestellt, kann dem Patienten nicht mehr geholfen werden, es ist lediglich möglich, die bestehenden Symptome zu lindern. Welche Medikamente zur Linderung der Symptomatik eingesetzt werden, ist großteils abhängig vom Ausmaß der Beschwerden. Zwar ähnelt sich der Verlauf der Rinderwahns bei den betroffenen Patienten, die Intensität der einzelnen Beschwerden kann aber unterschiedlich stark sein. Die zunächst auftretenden, psychologischen Symptome lassen sich mit einer Reihe von Psychopharmaka nur teilweise behandeln, da die Zerstörung des Gehirns ursächlich für die Persönlichkeitsveränderung ist. Bei Angstzuständen haben sich Tranquilizer als hilfreich erwiesen, die Patienten werden ruhiger und schlafen häufig.
Demenz und Lähmung kann nicht aufgehalten werden.
Wenn die ersten Symptome des Rinderwahns nach einer langen Inkubationszeit ausbrechen, haben die Betroffenen im Schnitt noch ein Jahr Lebenszeit. Während dieses Zeitraums schreitet die Krankheit stetig voran und es wird für Ärzte immer schwieriger, die auftretenden Symptome zu lindern. Während es zunächst noch möglich ist, Ängste und Wahnvorstellungen mittels Medikation einzudämmen, lässt sich die fortschreitende Demenz mit keinem Medikament aufhalten. Als einzige, wirksame Hilfe hat sich der enge Kontakt zu Freunden und Verwandten erwiesen. Durch unermüdliche Ansprache und Nähe der vertrauten Personen können Kranke ein wenig von ihrem Schicksal abgelenkt und beruhigt werden. Im letzten Krankheitsdrittel sind BSE-Patienten kaum mehr ansprechbar, die Zersetzung des Hirngewebes ist soweit fortgeschritten, dass keine aktive Teilnahme an der Umwelt mehr möglich ist.
Krämpfe und Zuckungen können gelindert werden.
Während die ersten Symptome des Rinderwahns psychischer Natur sind, treten im Verlauf der Erkrankung auch immer mehr körperliche Symptome auf. Es kommt zu Verkrampfungen der Muskulatur und starkem Zittern einzelner Körperpartien. Diese Symptome können mit Hilfe sogenannter Muskelrelaxanzien gelindert werden, der Körper wird durch die Gabe dieser Medikamente entspannt. Gegen die im Endstadium auftretende, rasch fortschreitende Lähmung gibt es keine Medikamente, die Patienten erliegen dem Rinderwahn schließlich aufgrund der einsetzenden Atemlähmung. Um die körperlichen Funktionen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, ist spätestens ab dem zweiten Krankheitsdrittel die Gabe von künstlichen Nährstoffen notwendig. Die Patienten sind aufgrund der Demenz und der körperlichen Symptome nicht mehr in der Lage selbstständig Nahrung aufzunehmen und ihren Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.
Forschung sucht fieberhaft nach Medikamenten gegen Rinderwahn.
Als der erste Fall des Rinderwahns beim Menschen bekannt wurde, begannen Forscher umgehend mit der Suche nach einem heilenden Medikament. Verschiedene Behandlungsansätze waren allerdings bislang nur von wenig Erfolg gekrönt. Es wird vermutet, dass der Wirkstoff Doxycyclin beispielsweise in der Lage ist die Krankheit zu verlangsamen, allerdings ist auch hier keine Heilung möglich. Im Jahr 2003 gab es einen Fall, bei dem ein Jugendlicher mit einem bis Dato nicht zugelassenen Medikament der Wirkstoffgruppe Pentosan behandelt wurde. Untersuchungen haben ergeben, dass die Krankheit mit diesem Medikament tatsächlich aufgehalten werden konnte, für den Jugendlichen kam jedoch jede Hilfe zu spät, da bereits weite Teile des Gehirns von Prionen zerstört war. Ob es sich bei dem Teilerfolg um einen Einzelfall handelte oder ob es in Kürze wirksame Medikamente gegen BSE geben wird ist nach wie vor unsicher.