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Prionen als Ursache des Rinderwahns.
Als erste Fälle des Rinderwahns beim Menschen auftraten, setzten Forscher alle Hebel in Bewegung um möglichst schnell die genauen Ursachen zu erforschen. Es konnte nachgewiesen werden, dass atypische Prionen für die Entstehung des Rinderwahns verantwortlich sind. Prionen gehören zu den Bestandteilen des Hirns, lediglich die atypische Variante ist für die Entstehung der Krankheit verantwortlich. Als Ursache für die Verbreitung des Rinderwahns in Tierbeständen wird die Verwendung von Tiermehl gesehen. In diesem Mehl waren vermutlich hohe Mengen deformierter Prionen enthalten, so dass viele Rinder an BSE erkrankten. Um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten, wurde gesetzlich festgehalten, dass kein Tiermehl mehr für die Herstellung des Viehfutters verwendet werden darf. Allerdings kann durch diese Maßnahme nicht ausgeschlossen werden, dass es noch zahlreiche, infizierte Rinder in Beständen gibt. Eines der Hauptprobleme des Rinderwahns liegt darin, dass die Inkubationszeit zwischen fünf und zehn Jahren betragen kann und vor Ausbruch der Erkrankung keine Diagnosestellung möglich ist.
Beim Menschen ist der Konsum von Rindfleisch als Ursache des Rinderwahns zu sehen.
Als bekannt wurde, dass ein Mensch im Jahr 1995 an den Folgen des Rinderwahns gestorben war, ging der Konsum von Rindfleisch drastisch zurück. Mediziner fanden heraus, dass die Krankheit durch den Verzehr von infiziertem Fleisch auf den Menschen überspringt und selbst Erhitzung keinen Ansteckungsschutz bietet. Als gefährlich gilt insbesondere der Verzehr von Hirngewebe und Milz, da sich hier große Mengen von Eiweißen (Prionen) ansammeln. Aufgrund dieser erhöhten Ansteckungsgefahr dürfen keine Teile von Hirn, Milz und Augen des Rindes mehr in die Nahrungskette gelangen. Doch auch durch diese Maßnahmen kann kein absolut sicherer Schutz vor der Ansteckung gewährleistet werden. Um die Übertragung des Rinderwahns auf den Menschen zu umgehen, sollte unbedingt auf die Herkunft des Fleisches geachtet werden. Da die meisten Fälle von BSE in England aufgetreten sind, ist es ratsam auf Fleisch dieser Region völlig zu verzichten.
Stille Verbreitung des Rinderwahns im Mutterleib.
Durch die lange Inkubationszeit des Rinderwahns besteht die Gefahr der unbemerkten Verbreitung in Tierbeständen. Mutterkühe sind bereits während der Schwangerschaft in der Lage, die Erkrankung an ihre Kälber weiterzugeben. Da die Tiere durchschnittlich erst im Alter von fünf Jahren erste Symptome von BSE entwickeln, kann gerade bei Kalbfleisch eine mögliche Gefahrenquelle nicht ausgeschlossen werden. Neben Rindern und Menschen können sich auch Katzen und Nagetiere mit BSE infizieren, beispielsweise wenn das Fleisch erkrankter Tiere für die Herstellung von Tierfutter verwendet wird. Das Risiko einer solchen Übertragung kann nur ausgeschlossen werden, wenn für die Fütterung der Haustiere keine rindfleischhaltigen Futtermittel verwendet werden.
Strenge Futtermittelkontrollen sollen Infektionen bereits bei Tierbeständen verhindern.
Um Krankheiten wie BSE vollständig ausrotten zu können, ist es nicht ausreichend nur für den Schutz des Menschen zu sorgen. Strenge Kontrollen der verwendeten Futtermittel sollen dafür sorgen, dass es keine Neuansteckungen in Tierbeständen gibt und somit in einigen Jahren keinerlei Gefahr mehr besteht, dass sich erkrankte Tiere in Beständen befinden. Durch die lange Inkubationszeit kann kein Viehwirt ausschließen, dass sich in seinem Bestand ein erkranktes Tier befindet, durch die Wahl des richtigen Futtermittels lassen sich jedoch Neuinfektionen weitgehend vermeiden.